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22.06.2025

Kullen-Halbinsel

Auf der Kullen-Halbinsel stapfte ich bereits mehrmals herum und war fasziniert von den felsigen Klippen und Steilküsten. Nun war ich wieder dort und möchte dir davon erzählen.

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Das Titelbild zeigt die Badebucht "Josefinelust". Dieser Ort wurde nach Königin Josefina (Josephine von Leuchtenberg, 1844-1859 Königin von Schweden und Norwegen) benannt.

Die Kullenhalbinsel (Kullahalvön) ist Teil der Provinz Skåne. Die Spitze der Halbinsel markiert den Übergang vom Kattegatt in den Öresund. Am nördlichen Ufer befindet sich die Skälderbucht (Skälderviken). Die Hauptgemeinde der Halbinsel ist Höganäs.

Als größere Stadt befindet sich vor den Toren der Halbinsel, an der schmalsten Stelle des Öresunds, die Stadt Helsingborg. Auf dänischer Seite gibt es die Stadt Helsingør.

Die heute schwedischen Provinzen Skåne, Halland, Blekinge und die Ostseeinsel Bornholm gehörten bis 1658 zu Dänemark. Es wurden einige Schlachten zwischen Dänen und Schweden geführt. Im "Frieden von Roskilde" musste Dänemark die Gebiete aber an Schweden abtreten. Lediglich die Insel Bornholm fiel im Jahre 1660 wieder an Dänemark. Von der dänischen Vergangenheit zeugen heute u.a. die für den Schwedenreisenden sehr offensichtlichen (inoffiziellen) roten Flaggen mit dem gelben Kreuz.

Radweg nach Mölle, Kullenhalbinsel, Schweden Radweg nach Mölle

​Auf der Kullenhalbinsel kann man wunderschön Rad fahren oder auch Wandern. Der ca. 70 km lange Rad-und Wanderweg um die Halbinsel, der Kullaleden, führt von Utvälinge über den Kullaberg und Höganäs nach Helsingborg. Er ist Teil des Skåneleden SL5.

Zum Kullaberg selbst und auch von einigen Häfen zur (Haupt-)Straße muss man einigen Anstieg in Kauf nehmen. Stramme Wadeln sind angesagt. Mit einem E-Bike z.B. sind auch diese Strecken gut zu meistern.

Der Kullaleden führt auch durch Naturreservate. Entsprechendes Verhalten sollte selbstverständlich sein.


Vom (Yacht-)Hafen in Mölle hat man einen schönen Blick auf den Kullaberg sowie Öresund und Kattegat. Es gibt zwei Restaurants und auch eine Bar.

In Mölle geht es über die Kullabergsstraße (Kullabergsvägen) und die Italienische Straße (Italienska vägen) auch schön steil bergauf. Mit dem Rad kann man bis direkt zu Leuchtturm und Naturum fahren. Das Auto muss so 3...400 Meter vorher auf einem Pakkplatz stehen bleiben.Die Italienische Straße führt übrigens durch einen Golfplatz. 

Wem der Imbiss am Leuchtturm nicht ausreicht, kann sich sein Essen auch auf einem Grillplatz zubereiten, der gleich am Parkplatz zu finden ist.


Blick vom Hafen Mölle auf den Kullaberg

Kullens fyr (Leuchtturm)

Eines der Highlights auf dem Kullaberg ist zweifellos Kullens fyr (Leuchtturm) aus dem Jahr 1561 und das Naturum. Kullens fyr ist Schwedens höchstgelegener Leuchtturm. Die Ausstellung im Naturum ist ebenfalls sehr sehenswert. 

Vom Leuchtturm führen Wanderwege hinunter zu den Höhlen "Lahibiagrottan" und "Silvergrottan". Während die erstere natürlichen Ursprung ist, wurde die "Silvergrottan" von Menschenhand geschaffen. 

Es gibt unterhalb des Leuchtturms noch ein Leuchtfeuer und eine Beobachtungsplattform, von wo aus man gut auf Kattegat und Öresund blicken kann.


Vorsicht: Auf dem Kullaberg gibt es auch diese giftigen Biester. Es handelt sich wohl um eine Schwarze Kreuzotter, einer melanistischen Farbvariante der Kreuzotter (Vipera berus). Die dunkle Färbung hilft dem Tier, sich schneller in der Sonne aufzuwärmen. In der Regel flüchten die Tiere bei drohender Gefahr. Ärgert oder bedrängt man sie, können sie auch schon mal zubeißen. Ihr Biss ist für Erwachsene aber nicht tödlich, denn die Kreuzotter benötigt ihr Gift zur Jagd und setzt es sehr sparsam ein.

Alle europäischen Schlangenarten, so auch diese Kreuzotter, sind in der Europäischen Union streng geschützt. Man macht also einen Bogen um sie herum und lässt sie in Ruhe.


Schwarze Kreuzotter (Höllenotter)

Auf der Kullen-Halbinsel gibt es mehrere Schlösser, wie dieses hier in Krapperup. Das Schloss steht in privatem Besitz und kann nur zu bestimmten Zeiten besichtigt werden. Der Schlosspark ist aber öffentlich zugänglich. Verschlungene Wege und Bachläufe führen durch den sehr gepflegten Schlosspark. 
Die Nebengelasse beherbergen eine Kunsthalle (Stall), ein Café mit Souvenirshop (Schmiede) und eine kleine Musikhalle (Lagerhaus).
Für mich besonders überraschend: Im Rosengarten gibt es eine Pflanze mit dem Namen "Hansestadt Rostock".

Für Naturfotografen gibt es auch einige Möglichkeiten. Man sollte allerdings an einem Ort etwas länger verweilen und beobachten. Sooo viele Tiere bekommt man nämlich nicht zu sehen.
Mit etwas Glück erwischt man vielleicht einen Reiher. Auch Möwen und Kormorane sind nicht sehr üppig vorhanden. In einem Wasserloch an der Skälderbucht (Skälderviken) habe ich Garnelen entdeckt und auch ein paar Aufnahmen davon machen können.

Kulinarische Leckereien gibt es eigentlich in jedem Dorf. Sehr gut besucht ist auch das Gartencafé in Skäret, das am 1. Mai 1938 von den sieben Mädchen Lundgren eröffnet wurde und bis heute seine Gäste mit Leckereien aus eigener Bäckerei versorgt. Neben frisch gebackenem Brot gibt es verschiedene Torten und Kuchen und auch rustikale Gerichte. Während man die Leckereien direkt im Café bestellt und mit zum Platz nimmt, werden die Getränke vom Personal serviert. Dazu muss man sich zuvor einen Tisch nehmen und die Tischnummer im Laden ansagen. Der Kaffee wird übrigens in Kupferkesseln serviert. Neben dem Gartenbereich gibt es auch ein großes Gewächshaus mit vielen Plätzen, so dass ein Besuch auch bei schlechtem Wetter lohnt.

Tunneberga's Gastwirtschaft in Jonstorp ist sehr gemütlich und einladend und serviert dir einen Eierkuchen, der seinem Namen alle Ehre macht. Den lass dir mal schmecken.

Übrigens: die rote Fahne mit dem gelben Kreuz ist die inoffizielle Flagge von Skåne. Das Rot soll an die dänische Vergangenheit der Region erinnern. Das gelbe Kreuz steht für die Zugehörigkeit zu Schweden.

Håkull, Kullaberg, Schweden Blick von "Håkull" auf Skälder-Bucht und Öresund

Der höchste Punkt der Kullenhalbinsel "Håkull". Mit dem Rad kommt man die letzten 270 Meter nicht hinauf. Also lieber gleich ganz laufen. 
Links ist die Skälderbucht (Skälderviken) zu sehen und rechts der Öresund.

So, das sollen ein paar wenige Eindrücke von der Kullenhalbinsel und dem Kullaberg gewesen sein. Natürlich gibt es noch viel mehr zu entdecken, wie z.B. "Ladonien" mit den von Lars Vilks geschaffenen Kunstwerken "Nimis" und "Arx". Aber das kannst du am besten selbst tun, indem du die Halbinsel einfach mal besuchst. Also dann:

Välkommen till Kullahalvön
(Willkommen auf der Kullen-Halbinsel)