Makrofotografie - Blattadern
Blattadern (Strukturen in den Blättern von Pflanzen) sind ein relativ einfaches Motiv für die Nah- oder Makrofotografie. Hier zeige ich dir, wie ich solche Aufnahmen mache.
Dazu benutze ich den Makro-Repro-Stand (NOVOFLEX), eine Milchglasscheibe (Plexiglas, weiß, satiniert) und eine Hintergrundbeleuchtung (Blitzgerät oder LED-Leuchte).
Mit dem Makro-Repro-Stand kann man sicherstellen, dass Bildebene und Objektebene parallel zueinander liegen.
Das Blatt ist auf einer Milchglasscheibe mit Klebeband befestigt. Zur präzisen Einstellung der Schärfe (beim Focusstacking des vorderen Schärfepunktes) ist ein Einstellschlitten nicht nur ein bequemes Gadget, sondern unverzichtbar.
Die Beleuchtung wird für diese Aufnahme hinter der Milchglasplatte platziert. Da man beim Abbildungsmaßstab von 1:1 im Vollformat eben nur 36 x 24 mm ausleuchten muss, reicht schon solch eine kleine Würfel-LED-Leuchte aus.
Man kann aber auch jede andere LED-Leuchte oder auch ein Blitzgerät verwenden.
Nutzt man ein Blitzgerät, braucht man ein TTL-Blitzkabel oder einen Funksender-/ Empfänger zur Ansteuerung des Blitzgerätes.
Wie in dem (Einzel-) Bild zu sehen, kann es trotz Blende 10 noch zu Unschärfen kommen. Das liegt meist daran, dass sich des Blatt leicht wellt. Abhilfe schafft hier das Stacken einer Fokusreihe (Focusstacking). Dabei werden mehrere Aufnahmen gemacht, zwischen denen die Kamera den Fokus immer etwas weiter nach hinten verschiebt. Die Schrittweite, mit welcher der Fokus verschoben wird, ist in der Kamera einstellbar.
Hier ist eine Aufnahme, welche aus mehreren Einzelaufnahmen gestackt wurde. Das Ergebnis ist schon besser, als beim obigen Bild. Die Fokusreihe wurde mit der internen Kamerafunktion "Aufnahme mit Fokusverlagerung" aufgenommen.
- NIKON Z8, NIKKOR Z MC 105, Abbildungsmaßstab (auf dem Sensor) 1:1
- ISO 100, f/8, 1/60 Sek., Blitzgerät mit TTL-Kabel
- Fokusreihen-Schrittweite 3
- Stacking-Software: "HELICON FOCUS"
Für Abbildungsmaßstäbe über 1:1 hinaus verwende ich einen Automatikbalgen. Dadurch ist die Übertragung der Aufnahmedaten vom Objektiv zur Kamera gewährleistet. Auch die Fokussteuerung funktioniert damit, denn die Funktion "Aufnahme mit Fokusverlagerung" verlangt, dass die Kamera im Autofokusmodus arbeitet.
Wenn man ein manuelles Balgengerät nutzt, braucht man einen Einstellschlitten mit Microverstellung. Hier wird dann nicht am Fokus herumgeschraubt, sondern der Arbeitsabstand (Abstand zwischen Frontlinse des Objektivs und Aufnahmeobjekt) scheibchenweise verändert.
Diese Aufnahme wurde ebenfalls aus mehreren Einzelaufnahmen gestackt. Die Fokusreihe wurde auch hier mit der internen Kamerafunktion "Aufnahme mit Fokusverlagerung" aufgenommen.
- NIKON Z8, NIKKOR Z MC 105, Balgengerät, Abbildungsmaßstab (auf dem Sensor) 4:1
- ISO 200, f/5.6, 1/10 Sek., LED-Leuchte
- Fokusreihen-Schrittweite 3
- Stacking-Software: "HELICON FOCUS"
Man kann den Makro-Repro-Stand auch vertikal einsetzen um ihn für Durchlichtaufnahmen zu nutzen. Dazu habe ich einfach Stativ-Minibeine drunter geschraubt, die den Makro-Repro-Stand soweit anheben, dass ein Blitzgerät problemlos darunter passt. Damit das Aufnahmeobjekt frei positioniert werden kann, liegt es zwischen zwei Glasscheiben, die ich einfachen Bilderrahmen entnommen habe.
Bild dazu ist in Arbeit
Durch die vertikale Aufstellung des Makro-Repro-Stands können Aufnahmeobjekte formatfüllend aufgenommen werden, ohne dass man sie mit Klemmen oder Klebeband fixieren muss. Auch die Positionierung des Objektes im Bildfeld ist einfacher. Das Aufnahmeobjekt liegt zwischen zwei Glasscheiben, die frei auf der Grundplatte verschiebbar sind.