Stativköpfe kurz erklärt
Für die Fotografie/ Videografie gibt es unterschiedliche Stativköpfe, die alle irgend etwas können. Aber was? Was macht den Unterschied?
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Hier möchte ich dir drei verschiedene Stativköpfe zeigen und deren Unterschiede und Eigenarten kurz erklären.
Kugelkopf
Der Kugelkopf ist die einfachste Variante, sein Objektiv auf das Beobachtungsziel auszurichten. Das Objektiv kann 360° geschwenkt und mehrere Grad in alle Richtungen geneigt werden. Aussparungen an der Kugelaufnahme dienen dazu, die Kamera auch im Hochformat* ausrichten zu können. Mit einer möglicherweise vorhandenen Friktionseinstellung kann man das Verhalten beim Neigen beeinflussen, so dass man mehr oder auch weniger Druck ausüben muss. Das horizontale Schwenken funktioniert meist ohne diese Einstellung, nur durch Lösen einer Feststellschraube. Sollen Kamera und Objektiv in einer bestimmten Stellung verharren, muss man eine weitere Feststellschraube anziehen. Man ist also ständig irgendwo am Schrauben und muss auch überlegt vorgehen, denn sind Friktion und/oder Feststellschraube nicht fest genug, kann die Linse sich schon mal selbständig machen und gegen die Stativbeine fallen, wenn man Kamera/ Objektiv unbedarft einmal loslässt.
Wenn man ein leichtes Stativ für die Reise benötigt, ist ein darauf montierter Kugelkopf eine gute Wahl. Er ist leicht und einfach zu bedienen. Richtig dimensioniert (Tragfähigkeit), schleppt der Kugelkopf auch mal leicht ein 800er Teleobjektiv. Den Kugelkopf bekommt man mit verschiedenen Schnellwechselplatten, auch Arca-kompatibel.
Gimbal-Kopf
Für den Ansitz, wenn es weniger auf das Ausrüstungsgewicht und mehr auf die Stabilität ankommt, ist ein Gimbal-Kopf eine gute Wahl. Hiermit kann die Kamera 360° geschwenkt und (bei diesem Modell) max. 90° nach oben oder unten geneigt werden, ohne dass ständig an irgendwelchen Schrauben gedreht werden muss. Voraussetzung ist aber, dass Kamera/ Objektiv austariert sind. Neigt man Kamera/ Objektiv auf einem Gimbal-Kopf, verbleiben sie in der eingestellten Position. Eine Friktionseinstellung gibt es nicht, wohl aber Feststellschrauben.
Ich habe meinen Gimbal-Kopf auf einem Solid-Rock-Stativ montiert. Dieses Stativ hat eine 75-mm-Halbschale, mit Hilfe derer man den Kopf nivellieren kann.
Ein weiterer Vorteil der Halbschale ist, dass man den Kopf mit einer einzigen Schraube demontieren und gegen einen anderen austauschen kann, der für die Nutzung an einer Halbschale konfiguriert ist.
Video-Neiger
Der Video-Neiger ist auch in zwei Ebenen beweglich, die Kamera kann geschwenkt und geneigt werden. Der Grad, wie schwer oder leicht das geht, hängt wieder von der Friktionseinstellung ab. Dafür gibt es am Fuße des Video-Neigers und an der Seite jeweils eine Einstellmöglichkeit. Die wichtigere Einstellung ist aber die des Kontergewichts, die in mehreren Stufen erfolgen kann. Welche Stufe man benötigt, hängt vom Gewicht der Kamera-Objektivkombination ab. Das Kontergewicht sorgt beim Neigen der Kamera dafür, dass sie sich wieder in die Ausgangsposition bewegt, wenn man sie los lässt. Das ist eigentlich auch der große Unterschied zum Gimbal-Kopf, der die Kamera in der eingestellten Position behält.
Nachfolgend eine Darstellung über das Verhalten des Gimbal-Kopfes und des Video-Kopfes beim Neigen der Kamera:
Hier noch ein paar Detailaufnahmen zu den vorgestellten Stativköpfen:
[in Kürze]
*) Es heißt "Hochformat-Aufnahme" und nicht "Hochkant...". Oder sagst du zum "Querformat" auch "Querkant"? Lass mich wissen, wie du deine Hochformat-Aufnahmen bezeichnest.